Pressemitteilung August 2015
Am Sonnabend, dem 21. März 2015 fand die 25. Jahrestagung der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz im Humboldthaus in Görlitz statt. Am Ende der Mitgliederversammlung erfolgte von Frau Dr. Heike Reise (Senckenbergmuseum für Naturkunde) ein Aufruf zum praktischen Handeln im Sinne des Tagungsthemas „Bürger schaffen Wissen“. Es geht um eine Nacktschnecke, den Bier- oder Kellerschnegel (Limacus flavus), der ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet stammt, aber schon lange bei uns heimisch ist, heute auf der Roten Liste steht und vermutlich vom Aussterben bedroht ist. Die bis 10 cm große Schnecke ist mit anderen großen Nacktschnecken nicht zu verwechseln, weil sie gelblich bis grünlich-gelb gefärbt ist, viele kleine hellgraue Flecken aufweist und blaue bis blau-graue Fühler besitzt. Sie frisst Flechten, Pilze, stärkehaltige Pflanzenteile und verschiedene Abfälle, ist aber kein Gartenschädling. Sie kam in Deutschland meist in feuchten Kellern (besonders Bierkellern!) vor, wo sie sich vom Pilzbewuchs der feuchten Wände ernährte, war aber auch nachts kriechend in Gärten, an Mauern oder auf Gehwegen zu beobachten. Durch die Trockenlegung vieler Keller und veränderte weitere Umweltfaktoren hat sich ihr Lebensraum stark reduziert. Aus Ostsachen sind z. Z. bis auf einige Vorkommen in der Görlitzer Innenstadt kaum Funde bekannt. Da eine Bestandsaufnahme in der gesamten Oberlausitz sehr erwünscht ist, wird um Mithilfe aufmerksamer Bürger gebeten! Die Funde sollten mit einem Foto oder einem lebenden Tier belegt werden und mit Fundort und Funddaten an Heike Reise, Senckenbergmuseum für Naturkunde Görlitz (Email schreiben) gemeldet werden.
Brigitte Westphal
Presse NfGOL