23. Jahrestagung und Mitgliederversammlung


 

„Bergbau in der Lausitz – Eingriffe und Landschaftsentwicklungen“

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

 

Tagungsstätte Energiefabrik Knappenrode
Tagungsstätte Energiefabrik Knappenrode

Am Sonnabend, den 16. März 2013 fand die 23. Jahrestagung der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz in der äußerst sehenswerten Energiefabrik Knappenrode statt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt durchgeführt. Die diesjährige Tagung stand der im letzten Jahr, die die am besten besuchte seit Bestehen der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz war, in nichts nach: es wurden wieder 113 Personen gezählt!

Nach den Begrüßungsworten des Vorsitzenden der Gesellschaft Dr. Fritz Brozio und dem Stiftungsdirektor Bernd Dietmar Kammerschen startete die Vortragstagung, allerdings mit einem etwas veränderten Programmablauf.

Mit dem Vortrag „Die Kupferlagerstätte Spremberg-Graustein – Geologie, Mineralogie, Genese und ihre aktuelle Bedeutung“ von Ralph Braumann (KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH, Senftenberg) begann die Tagung. Im zweiten Vortrag stellte Robert Lorenz (Förderverein Lausitzer Bergbaumuseum) umfassend die Probleme und Konflikte für die Menschen dar, die mit den Umsiedlungen, Schließungen etc. über die vergangenen 90 Jahre einher gingen – nicht wenig Stoff für angeregte Diskussionen! Über die hydrobiologische Entwicklung verschiedener Bergbaugewässer, also den pH-Wert, den Fischbesatz usw. berichtete Frau Professor Brigitte Nixdorf von der BTU Cottbus. In einem Vortrag über die naturschutz­fachliche Zielsetzung für den zukünftigen Hermannsdorfer See berichteten zwei Vertreter von Vattenfall Europe Mining.
Da die Gesellschaft auch in diesem Jahr im Nachgang zur Tagung eine Exkursion anbieten kann, berichtete vor der Mittagspause der Leiter für die Exkursion, Dr. Alexander Harter, über das Gebiet.

In der Mittagspause wurden Führungen durch die Mineraliensammlung und die fast 100 Jahre alte Brikettfabrik durchgeführt. Aufgrund des schönen sonnigen Wetters bot sich auch ein Spaziergang über das Gelände der Energiefabrik an, was dazu anregte, der Anlage einmal einen ausführlichen Besuch abzustatten.

Nach der Mittagspause ging es weiter mit der Zoologie, und zwar beschäftigte sich der erste Vortrag mit der Entwicklung der Bodenfauna in Kippböden (Dr. Karin Voigtländer), Frau Dr. Ricarda Lehmitz konnte einige Erklärungen über die Einwanderungsmöglichkeiten von Hornmilben in Rohböden vorstellen und Herr Jörg Gebert brachte in seinem Beitrag beispielhaft einige Laufkäferarten, die in Tagebaulandschaften anzutreffen sind. Nun folgte die Botanik: zunächst wurde ein Projekt vorgestellt, das Ergebnisse aus der 25-jährigen Arbeit der Begabtenförderung (es wurde die Sukzession auf Kippsubstraten untersucht) besprach – ein wichtiger Beitrag zur Gewinnung der Jugend für naturkundliche Belange, immerhin waren insgesamt 400 Schüler in die Untersuchungen eingebunden! Die beiden nächsten Beiträge erklärten, mit welchen verschiedenen Maßnahmen ehemalige Tagebaugebiete begrünt werden bzw. wie sich regionaltypische Offenlandlebensräume über die Jahre entwickeln. Im letzten Vortrag stellte Frau Antje Lorenz von der FH Bernburg dar, wie mit Hilfe von Rindern und Wildpferden auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz Gelände offen gehalten wird.

Im Anschluß an die auch in diesem Jahr wieder ausgesprochen interessanten Vorträge wurde ab 17.15 Uhr die jährliche Mitgliederversammlung der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz abgehalten. Nach den üblichen Jahres­berichten zu den Aktivitäten und den Finanzen der Gesellschaft ergaben sich noch kleine Berichte von Mitgliederseite, z. B. über die Aktivitäten zum 100. Geburtstag des weltbekannten und besonders in den USA verehrten Wissenschaftlers Willi Henning. Am 31.8.13 soll aus diesem Anlaß die Grundschule in seinem Geburtsort Oppach in „Willi-Hennig-Schule“ umbenannt werden.


Auditorium der Jahrestagung

Dr. Voigtländer und Dr. Brozio

Prof. Dunger im Gespräch mit LANU-Stiftungsdirektor Kammerschen