Entbuschung des Kesselmoores Sagoinza

Gefördert durch das SMUL nach der Förderrichtlinie Natürliche Erbe – RL NE/2014
AF-Ident-Nr.: 052017010701NEE

Laufzeit: 26.4.2017 bis 30.4.2019

 

Das Kesselmoor Sagoinza liegt im Norden des Landkreises Görlitz, südwestlich der Ortschaft Gablenz. Die ca. 1 ha große Fläche befindet sich im FFH-Gebiet „Muskauer Faltenbogen“ und ist als Lebensraumtyp „Übergangs- und Schwingrasenmoore“ erfasst. Gleichzeitig handelt es sich um einen nach Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützten Biotop des Biotoptyps „Zwischenmoor des Tieflandes“.

Die hydrologische Situation des Gebietes ist schwer einzuschätzen. Aufgrund der Lage des Kesselmoores im „Muskauer Faltenbogen“ sind die Grundwasserströme stark vom Altbergbau beeinflusst. Eine direkte Entwässerung des Moores und der Umgebung war nicht erkennbar.

In den vergangenen Jahren wurde ein verstärkter Aufwuchs von Gehölzen beobachtet. Die Fläche war kaum noch durch hoch anstehendes Grundwasser vernässt bzw. das Torfsubstrat nicht mehr dauerhaft wassergesättigt oder überstaut. So war die gesamte Moorsenke zu Beginn des Projektes stark verbuscht und mit großen, raumgreifenden Bäumen, wie Gewöhnliche Kiefer, Weymouths-Kiefer, Moor-Birke und Hänge-Birke bestanden.

Zu den 2017 nachgewiesenen Pflanzenarten gehörten Sumpf-Porst (Rhododendron tomentosum), Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum), Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und verschiedene Torfmoose (Sphagnum div. spec.). In der Vergangenheit kartierte Arten, wie Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris) und Rosmarinheide (Andromeda polifolia) konnten nur noch als Einzelpflanzen oder kleine Bestände angetroffen werden.

In diesem Zustand war der Fortbestand der Fläche als wertvolles Refugium moortypischer Vegetation als stark gefährdet einzustufen.

Ziel des Projektes ist, den weiteren Verlust von moortypischen Arten und die endgültige Degeneration der Moorfläche zu verhindern. Dazu werden die Gehölze aus der Fläche entfernt, um den durch (Evapo-)Transpiration verursachten Wasserentzug aus der Fläche zu reduzieren und lichtanspruchsvolle Pflanzenarten zu fördern.

Im Rahmen des Projektes werden in den Winterhalbjahren 2017/2018 und 2018/2019 die Gehölze von der Fläche entfernt. Dies erfolgt ausschließlich manuell und die gesamte Biomasse, die bei der Entbuschung anfällt, wird von der Fläche abtransportiert.

Bei Fortführung regelmäßiger Pflegemaßnahmen, insbesondere einer Gehölzentnahme alle drei bis vier Jahre und ggf. aktiver Maßnahmen zur Förderung der Wiedervernässung, ist von der Einstellung des lebensraumtypischen Wasserhaushaltes und damit von einem dauerhaften Erhalt der Moorfläche auszugehen.