Exkursion der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz zum Tag der Artenvielfalt (15.7.2012)

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Exkursion der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz zum Tag der Artenvielfalt (15.7.2012)
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Start am Erlichthof Rietschen

Start am Erlichthof

Die Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz veranstaltete als Ergänzung zur jährlichen thema­tischen Vortragstagung eine zweite Exkursion als Tag der Artenvielfalt. Ziel war die Erfassung von Pflanzen- und Tierarten der Muskauer Heide als einem ihrer Forschungsschwerpunkte, sowie aus­gewählte geologische Untersuchungen. Das Exkursionsgebiet befindet sich auf dem Territorium des Truppenübungsplatzes Oberlausitz, den wir zu diesem Zweck im Juli betreten durften. Mit der Unterstützung von Mitarbeitern des Bundesforstamtes, welche die Gruppen auch begleiteten und sachkundig Fragen zum Gebiet beantwortet haben, konnte dieser Tag erfolgreich ablaufen. Diese Exkursion war insgesamt etwas Besonderes und alle Teilnehmer bekundeten abschließend, wie gut es ihnen gefallen hat und wie Flora, Fauna und Geologie des Gebietes sie beeindruckt haben.

Bei der Auswertung am Nachmittag wurden u. a. folgende Pflanzenarten vorgestellt: Bärlappe, Moorreitgras, Rundblättriger Sonnentau und Quirliges Knorpelkraut. Mit dem Kleinen Wasser­schlauch, dem Gelbweißem Ruhrkraut gelangen auch Nachweise sehr seltener Pflanzen.

An Vogelarten wurden u. a. gesichtet: Brachpieper, Kolkrabe, Seeadler und sogar ein Ziegenmelker. Dieser Vogel ist nachtaktiv und tagsüber selten zu sehen.

Auf das Ameisenvorkommen soll etwas genauer eingegangen werden. Von 1981 bis 2012 wurden auf dem TÜP Oberlausitz 33 Ameisenarten nachgewiesen. Davon wurden am Geo-Tag der Arten­vielfalt 15 Arten nachgewiesen – wobei Formica clara und Temnothorax unifasciatus erstmals fest­gestellt wurden. Nicht nachgewiesen, aber voraussagbar vorkommend, sind 11 weitere Arten, die dicht an der Grenze des TÜP in Lebensräumen nachgewiesen wurden. Damit sind für den gesamten TÜP etwa 44 Ameisenarten zu erwarten, womit am 15.7.2012 etwa 34 % des vorhandenen Arteninventars erfasst wurde.

Zusätzlich wurden noch viele Heuschreckenarten beobachtet, aber auch Ringelnatter, Kreuzotter und Zauneidechse stehen auf der Artenliste des Tages.

Von einer Gruppe wurde die Geologie des Gehängemoors untersucht, d. h. die Bodenschichten auf­genommen und vermessen. Mit diesen Ergebnissen können Veränderungen des Standortes auch nach den Waldbränden der vergangenen Jahrzehnte festgestellt werden.

Nachdem sich alle Teilnehmer bei der Auswertung über die Ergebnisse der anderen Gruppen infor­miert hatten, konnte der Tag auf dem Gelände des Erlichthofes – zumeist bei Kaffee und Kuchen – ausklingen.

Alle Ergebnisse werden gegenwärtig zusammengestellt und stehen danach den Betreibern des Truppenübungsplatzes zur Verfügung, so z. B. für die Erstellung naturschutzfachlicher Planungen.

Die Mitglieder der Naturforschen Gesellschaft bedanken sich bei der Kommandantur des Truppen­übungsplatzes Oberlausitz und beim Bundesforstbetrieb Lausitz, besonders bei Herrn Brunn.

Geologenarbeit
 Geologenarbeit im Gehängemoor
Ziegenmelker
 Ziegenmelker